LUDWIG-GEISSLER-SCHULE
Gewerblich-technische berufsbildende Schule der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises - Selbstständige Berufliche Schule (SBS)

LGS richtet Industrie 4.0 Trainingscenter für Berufsbildung ein

Bürgermeister der Stadt Hanau, Axel Weiss-Thiel, Schulleiter Dr. Kurt Herget, Abteilungsleiter der Fachschule für Technik, Joachim Götz, sowie Kolleginnen und Kollegen der LGS informierten sich bei einer Präsentation des Geschäftsführers des Schweizer Unternehmens „MyLiveZone“, Thomas Zürcher, über Möglichkeiten, Maschinen- und Anlagenkomponenten an unterschiedlichen Standorten von einem zentralen Ort aus zu schalten, zu präsentieren oder zu testen und zu schulen.

LGS als Umschulungspartner für regionale Betriebe

Ob Steuerungs- und Regelungstechnik oder Automatisierungstechnik, die für Industrie 4.0 notwendigen Technologien erfahren ein exponentielles Wachstum. Und Hardware und Software veralten immer schneller und müssen ersetzt bzw. ständig gewartet und repariert werden. Eine Berufsbildende Schule wie die Ludwig-Geißler-Schule beziehungsweise deren Schulträger, die Stadt Hanau und der Main-Kinzig-Kreis, könnten Unterrichtsmedien allerdings nicht in immer kürzeren Abständen ersetzen. Die LGS plant deshalb digitale Schulungen in Kooperation mit dem Schweizer Unternehmen MyLiveZone. Damit, so der Abteilungsleiter der Fachschule für Technik an der LGS, Joachim Götz, seien die Studierenden in der Lage, sich auf bestimmte Technologien, z. B. Speicherprogrammierbare Steuerungen, per Internet zuzuschalten und auf echte Maschinen- und Industriekomponenten zuzugreifen, die an einem Ort außerhalb der Schule zentral zur Verfügung gestellt werden.

Dazu werden im kommenden Schuljahr für die Klassen der Zweijährigen Fachschule, Fachrichtung Maschinentechnik, je zwei Stunden für den Themenbereich Steuerungstechnik gebucht. Die Studierenden haben dann die Möglichkeit, ihre Programme via Internet auf Anlagen, die in Biel/Schweiz betrieben werden, auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Für Übungsphasen außerhalb des Unterrichts können die Studierenden jederzeit auf zugeschaltete reale Anlagen zugreifen, und das 24 Stunden pro Tag an sieben Tagen die Woche. Damit werde nach Auffassung des Abteilungsleiters der Fachschule für Technik handlungsorientiertes Arbeiten intensiviert und selbstgesteuertes und selbstorganisiertes Lernen noch stärker gefördert. Nach Aussage von Thomas Zürcher, dem Geschäftsführer von MyLiveZone in der Schweiz, der dazu kürzlich einen Vortrag an der LGS hielt, steige die Effizienz im Unterricht, basierend auf Daten der letzten Jahre der Höheren Fachschule für Technik/Biel, um ca. 40 Prozent.

Aber auch wirtschaftliche Aspekte spielen dabei eine wichtige Rolle. Denn durch die Anmietung der Dienstleistung, wenn zum Beispiel Betriebe aus der Region auf die Plattformen zugreifen wollen, bleiben die Kosten gering. Ein weiterer Vorteil ist die Bereitstellung neuester, ständig aktualisierter Software. Auch kann jeder internetfähige Raum spontan als Steuerungs-, Antriebs- oder Regelungstechnikraum genutzt werden. Auch Instandhaltungs- und Wartungszeiten bzw. –kosten entfielen dadurch zukünftig. Aber nicht nur Unternehmen sparten Geld, auch die Schulträger profitierten von dieser Entwicklung. Bisher werde in jeder Schule in die gleiche Technologie investiert, so Abteilungsleiter Götz. Mit MyLiveZone an der LGS könnten viele Schulen auf die zentrale Technologie zugreifen und das Budget effizient nutzen.

„Außerdem wird damit der Technologiestandort Hanau gestärkt“ ergänzt der Schulleiter der LGS, Dr. Kurt Herget. Nach seinen Vorstellungen arbeiten nicht nur Politik, Industrie und Schule zukünftig Hand in Hand. Auch solle die LGS Umschulungspartner für regionale Betriebe werden und noch stärker als bisher mit Fachhochschulen zusammenarbeiten. „Meine Vision“, so Dr Herget abschließend, „ist ein ´Competence-Center Hessen-Hanau 2020`“.

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