LUDWIG-GEISSLER-SCHULE
Gewerblich-technische berufsbildende Schule der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises - Selbstständige Berufliche Schule (SBS)

Studierende der Fachschule versenken Unterseekabel

Die Studierenden der Fachschule für Technik an der LGS präsentieren ihre Maschine, die Profile für die Ummantelung von Unterseekabeln vollautomatisiert bearbeitet. Auf dem Foto die drei Entwickler Tim Reuß, Christian Sturm und Konstantin Lang.

Die Projektprüfungen schließen die Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker ab

Drei Tage lang präsentierten Studierende der Fachschule für Technik an der Ludwig-Geißler-Schule im Rahmen ihrer Fortbildung zum staatlich geprüften Techniker ihre Projektarbeiten. Dabei stellten insgesamt 26 Gruppen der Fachrichtungen Maschinen- und Elektrotechnik ihre Projekte einer Prüfungskommission vor. Bei der selbstständigen Projektdurchführung in Gruppenarbeit ging es darum, Aufgaben aus dem Fachrichtungs- bzw. Schwerpunktbereich selbstständig zu analysieren, zu strukturieren und praxisgerecht zu lösen. Dabei orientieren sich die Projekte mit fächerübergreifendem Bezug in der Regel an den betrieblichen Einsatzbereichen der Prüflinge.

Die Absolventen führten ihre Projektarbeiten überwiegend extern in Kooperation mit namhaften Firmen der Umgebung wie beispielsweise Goodyear Dunlop Ties Germany,
Heraeus, Dentsply Sirona, der Firma Eisenmann-Lactec aus Rodgau oder Siemens durch. Die Projekte haben meistens den Hintergrund Energieoptimierung zu verwirklichen, bereits im Einsatz befindliche Maschinen den bestehenden Arbeitsschutzbestimmungen anzupassen, neue innovative Techniken in Mess- oder Produktionsprozessen zu verwirklichen oder Arbeitsprozessoptimierung und Sicherheitstechnik einzusetzen. Die Absolventen investierten dabei jeweils 200 Stunden in ihre Projekte, die sie neben Arbeit und Abendschule erledigen mussten.

Bei den Studierenden aus dem Bereich Metalltechnik ging es beispielsweise im Kooperationsprojekt mit der Firma M+R Dichtungstechnik GmbH aus Seligenstadt darum, eine Maschine zu entwickeln, um Profile, die für die Ummantelung von Unterseekabeln verwendet werden, während des Produktionsablaufs vollautomatisiert bearbeiten zu können. Denn  Unterseekabel sind die Lebensadern der modernen Kommunikation und wichtig bei der Verbindung zwischen Kontinenten. Nachdem eine Maschine das Kabel abgewickelt hat, schwimmt es mittels Bojen auf dem Wasser, anschließend wird es von Tauchern abgehängt. Dann sinkt es teilweise sehr langsam auf den Meeresboden. Damit das schneller geht, werden Löcher in die Ummantelung gebohrt. Diese Arbeit soll zukünftig die von den Studierenden an der LGS entwickelte Maschine übernehmen. Das Unternehmen hat den drei Entwicklern schon zugesagt, dass die Maschine zum Einsatz kommen wird, sobald der Produktionsauftrag, für den sie die Maschine konstruiert haben, erteilt wurde.

Die Projektarbeit ist Teil der Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker, die die Ludwig-Geißler-Schule im Rahmen einer schulisch beruflichen Weiterbildung ihrer zweijährigen Fachschule anbietet. Der Schulbesuch der Fachschule dauert in der Vollzeitform zwei, in der Teilzeitform vier Jahre, denn der Unterricht muss hier in den Abendstunden stattfinden, da die meisten Studierenden berufstätig sind. Voraussetzung für die Aufnahme in die Fachschule für Technik ist neben dem der Berufsschule auch der Abschluss in einem einschlägigen Ausbildungsberuf des entsprechenden Berufsfeldes und eine entsprechende Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr.

In der Teilzeitform kann die erforderliche berufliche Tätigkeit während der Fachschulausbildung abgeleistet werden. Das Fächerangebot reicht von der Chemietechnik über die Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Energietechnik und Prozessautomatisierung bis zur Maschinentechnik, Schwerpunkt allgemeiner Maschinenbau. Als Zusatzqualifikation kann die Eignung zum Ausbilder erworben werden. Mit der bestandenen Prüfung besitzen die Studierenden außerdem die fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung für eine Hochschule in Hessen.

Nach oben