Die große Zahl von Schülerinnen und Schülern aus ganz unterschiedlichen Schulformen und beruflichen Schwerpunkten, die sich um 8.30 Uhr mit erwartungsvollen Gesichtern zu einem technischen Vortrag trifft, zeigt es schon am frühen Morgen: mit dem Dekra SafteyCheck steht etwas ganz Besonderes und Interessantes auf dem Programm der Ludwig-Geißler-Schule. An zwei Tagen können die Schülerinnen und Schüler der LGS die Verkehrssicherheit ihrer Autos von den Fachleuten der DEKRA prüfen lassen und ihnen dabei auch über die Schulter schauen.
Im Anschluss an die technische Einführung von Markus Richter, Fachabteilungsleiter Prüfwesen bei der DEKRA in Frankfurt, wird es dann auch gleich ganz praktisch und es geht in die Kfz-Werkstatt der Schule. Hier findet die Untersuchung der Autos in lockerer Atmosphäre, begleitet von vielen fachlichen Gesprächen und Erklärungen, statt. Das ein oder andere Aha-Erlebnis gibt es vor allem bei dem prüfenden Blick der DEKRA-Mitarbeiter auf Sonderausstattungen wie Spoiler oder ergänzte optische Extras. Geprüft wird jedoch das ganze Auto: Beleuchtung, Bremsen, Karosserie, Lenkung aber auch die Sicherheitsausstattung und das Fahrwerk werden dabei unter die Lupe genommen.
„Für uns ist es wichtig, dass wir gerade die Altersgruppe der bis 24-Jährigen für die Fahrsicherheit ihrer Autos sensibilisieren. So mancher fahrbare Untersatz ist ja doch nicht nur gebraucht, sondern auch schon etwas älter und hat einen prüfenden Blick verdient“, so Markus Richter. Die Zusammenarbeit mit der Ludwig-Geißler-Schule hält er für sehr effektiv. „Hier sind alle technischen Anlagen für die Prüfung vorhanden und wir können die jungen Kfz-Mechatroniker auch gut mit in die Prüfung einbinden.“ Offensichtlich sind auch die Schüler mit ganzer Konzentration dabei, immerhin geht es um das eigene Auto oder auch um das des Klassenkameraden - da will schon jeder ganz genau wissen, ob es irgendwo einen Mangel gibt oder nicht. „Das ist natürlich spannender als der normale Unterricht“, meint auch Manzur Gholizadeh, während er interessiert das Auto eines Freundes auf der Hebebühne von unten betrachtet und Reifen und Lenkung prüft. „Die Mitarbeiter der DEKRA zeigen uns ja an unseren eigenen Autos, wie man Mängel und Risiken erkennt und worauf wir achten müssen.“
„Wir bieten den SafetyCheck gerne in unserer Schule an“, erläutert auch Alexandros Athanasiou, Sicherheitsbeauftragter der Ludwig-Geißler-Schule. „Natürlich könnten die Autos auch bei der DEKRA direkt geprüft werden, aber hier bei uns in der Werkstatt und im Klassenverband, dazu kostenfrei und unverbindlich ist die Hemmschwelle, das Auto untersuchen zulassen, doch geringer.“ Dazu kommt der Lerneffekt, denn gemeinsam mit den DEKRA- Fachleuten können die angehenden Kfz-Mechatroniker auch einmal erfahren, wie sich z.B. der Unterschied zwischen einer Bremse, die in Ordnung ist, und einer, die besser instandgesetzt wird, auf dem Prüfstand anfühlt.
„Oft ist es doch so, dass sich Mängel auch langsam einschleichen“, erläutert Markus Richter. „Da lässt die Funktion der Stoßdämpfer mit der Zeit nach und irgendwie gewöhnt man sich an das geänderte Fahrverhalten. Wenn dann der routinemäßige Wartungstermin nicht wahrgenommen wird, kann es auch mal wegen eines verschlissenen Stoßdämpfers zu einem Unfall kommen. Gerade die Sensibilität für diese Art von Gefahren wollen wir hier bei den Jugendlichen wecken“. Das sehen auch die Schüler und die Lehrer der Ludwig-Geißler-Schule so. „Um die Prüfplakette des Autos muss sich hier keiner Sorgen machen, aber die Schüler und Schülerinnen erhalten ein Prüfprotokoll, das deutlich zeigt, ob es den ein oder anderen Bereich gibt, der bei dem Auto im Auge behalten oder repariert werden sollte“, sagt Thorsten Sommer-Kaiser, Werkstattleiter des Kfz-Bereiches der Schule. So leisten die Ludwig-Geißler-Schule, die Schüler und die DEKRA jeweils ihren Beitrag zur Verkehrssicherheit.
Der DEKRA SafetyCheck, der seit mehreren Jahren durchgeführt wird, ist eine bundesweite Aktion der DEKRA, die in diesem Jahr in der Zeit von 08.Juni bis 17.Juli in allen DEKRA Niederlassungen stattfindet. Ins Leben gerufen wurde die Aktion durch die Verkehrswacht, den Verkehrssicherheitsrat und DEKRA. Für 2015 hat der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt wieder die Schirmherrschaft übernommen.
