LUDWIG-GEISSLER-SCHULE
Gewerblich-technische berufsbildende Schule der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises - Selbstständige Berufliche Schule (SBS)

Erinnern heißt verändern

Das Wort „Willkommen“ in vielen Sprachen, von Schülerinnen und Schülern der LGS auf Zettel geschrieben und auf einer Pinnwand am Eingang zum Gedenkraum aufgestellt, brachte die Vielfalt und das friedliche Miteinander an der LGS zum Ausdruck.

Gedenken der Opfer des Anschlags vor zwei Jahren an der Ludwig-Geißler-Schule

Unter dem Motto „Erinnern heißt Verändern“ gedachte die Ludwig-Geißler-Schule, LGS, im Rahmen einer ganztägigen Gedenkveranstaltung den Opfern des Attentats vor zwei Jahren, bei dem neun Menschen getötet wurden. Unter den Opfern dieses menschenverachtenden, rassistisch motivierten Anschlags waren auch Ferhat Unvar und Said Nesar Hashemi, beide Schüler beziehungsweise Auszubildende an der LGS. Ferhat hatte gerade Ende Januar 2020 seine Ausbildung als Anlagenmechaniker erfolgreich abgeschlossen, Said wollte sich weiter qualifizieren und besuchte im ersten Jahr die Fachschule für Technik im Schwerpunkt Maschinenbau.

Das Lehrerinnen- und Lehrerteam und die Schülervertretung um Religionslehrer Thomas Bockemühl hatte diesen Tag sorgfältig vorbereitet. Die Klassen konnten sich vorab zur Besichtigung und des stillen Gedenkens im Konferenzraum anmelden. So war den ganzen Tag über die Veranstaltung gut besucht. An verschiedenen Stationen, in deren Zentrum Zeichnungen der Opfer zu sehen waren, bekamen die Schülerinnen und Schüler unter anderem Informationen zum Tathergang und den Folgen bis heute. Außerdem konnten sie sich in ein Kondolenzbuch eintragen. Zudem wurden Vorschläge zur Einrichtung eines Gedenkortes an der Schule gesammelt. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich sehr betroffen von der Thematik und zeigten sich dankbar über die Möglichkeit, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Direkt am Eingang zum Gedenkraum war an einer Pinnwand in großen Buchstaben „Willkommen“ zu lesen. Die Schülerinnen und Schüler nutzten diese Möglichkeit, diesen Willkommensgruß in ihren Sprachen ebenfalls auszudrücken. Am Ende war die zweimal einen Meter große Pinnwand voller Willkommensgrüße und zeigte auf eindrucksvolle Weise die Vielfalt an der Schule. Kolleginnen und Kollegen begrüßten diese Aktion „Schön, die Vielfalt an der Schule zu sehen. Das ist sehr positiv.“

„Wie auch im letzten Jahr wollen wir als Schulgemeinschaft der Opfer des rassistischen Attentats gedenken, aber auch nach vorne schauen, wie wir mit Rassismus und Diskriminierung umgehen wollen. Wir haben den Tag unter das Motto „Erinnern heißt Verändern“ gestellt. Das wollen wir gemeinsam angehen“, so Schulleiter Christof Glaser, der dem Vorbereitungsteam und der Schülervertretung der Schule sehr herzlich für dieses wertvolle Engagement dankte.