LUDWIG-GEISSLER-SCHULE
Gewerblich-technische berufsbildende Schule der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises - Selbstständige Berufliche Schule (SBS)

Homeschooling als Herausforderung

Eine Zwischenbilanz an der LGS

Wie für viele Schulen ist Homeschooling als das Beschulen der Schülerinnen und Schüler aus der Ferne zwar eine Herausforderung, wird aber durch digitale Hilfsmittel erleichtert. „Da ist es hilfreich, wenn das IT- und medienunterstütztes Lernen und Lehren an der Ludwig-Geißler-Schule schon seit langem ein Schwerpunkt sind“ erklärt der Abteilungsleiter für Informationstlechnik an der LGS, Martin Lindenau. Als berufsbildende Schule mit technisch-naturwissenschaftlichem Schwerpunkt und einer Abteilung für Datentechnik und IT-Berufe habe sich das recht früh ergeben. Die LGS ist MINT Schule und wurde von der MINT Initiative als digitale Schule ausgezeichnet.

„Vielen Schulen setzen zurzeit auf die Lösungen von Microsoft, um mit Ihren Schülern online in Video- und Audiokonferenzen zu kommunizieren. Wir sind hier schon vor einiger Zeit einen anderen Weg gegangen und haben unsere Infrastruktur nicht komplett auf dem Ökosystem von Microsoft aufgebaut“, ergänzt Christian Klein, ebenfalls Lehrer für IT an der LGS. Auch in einer so schwierigen Situation, mit solchen großen Herausforderungen an den Lehrbetrieb, sollte weiter versucht werden, so viele Daten wie möglich in der eigenen Infrastruktur zu speichern und zu verwalten.

Bereits 2015 wurde deshalb eine durchgängige Strategie für eine neue Netzwerkinfrastruktur an der LGS umgesetzt. „Die Lösungen seien aber keine Insellösungen“, betont Lindenau. Die LGS habe oft Besuch anderer Schulen, die die Infrastruktur interessant finden. Darüber hinaus halten die Informatiklehrer Christian Klein, Martin Lindenau und Fabian Bott regional und überregional Vorträge im Rahmen der Gesellschaft für Informatik. „Wir haben Rückmeldung darüber bekommen, dass unser Ansatz, die Verwendung von OpenSource Produkten im Bereich Server-Virtualisierung, auch für viele andere Schulen ein interessantes Konzept sein könnte”, so Fabian Bott aus dem IT Team.

Nicht nur die Freude an moderner Technik, sondern vor allem pädagogische Sinnhaftigkeit steht dabei im Mittelpunkt. Im Rahmen des Projektes „Lernkompetenz entwickeln - individuell fördern", kurz LEIF, arbeitet die LGS seit 2017 daran, Konzepte für selbstorientierte, digital unterstütze Lernumgebungen zu entwickeln und umzusetzen. Dabei wurden Klassen mit Laptops und Tabletts ausgestattet und fachübergreifend Methoden entwickelt und eingesetzt.

Im Rahmen eines IT-Praktikums arbeiten zwei Schülerinnen und drei Schüler in Voll- bzw. Teilzeit im IT-Team der LGS teilweise auch von zuhause aus mit. So hat die Praktikantin Jay Jäger unter der Betreuung von Christian Klein ein Ticketsystem in der Schule implementiert. Damit ist gewährleistet, dass auch und gerade in Zeiten von Homeschooling immer jemand da ist, wenn es Probleme gebe. Das IT-Team unterstützt damit nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Kolleginnen und Kollegen. Es wurde schon eine Vielzahl von Tickets bearbeitet. Die Probleme reichen von vergessenen Passwörtern über Installationsprobleme bis hin zur Beratung, welches Tool für welchen Lernstoff geeignet sei. Das IT-Team bemüht sich dabei insbesondere um zentrale und einheitliche Lösungen, die datenschutz- und datensicherheitskonform sein müssen. Jenny Westphal, IT-Praktikantin und FOS Schülerin meint dazu: „Es ist toll, IT-Systeme in der Praxis einzusetzen, die man selbst mitgeplant hat und es macht uns Freude, uns gegenseitig zu unterstützen.”

„Schülerinitiative und die Unterstützung von Projektarbeit ist ein wesentlicher Teil unserer Schulkultur“, sagt Martin Lindenau stolz. Dazu passt auch ein weiteres Projekt der LGS: „Braindating”. Dieses Projekt von Jannik Felix, Nico Graefe und Timo Skrobanek wurde Regionalsieger bei Jugend forscht und verwendet ein eigens entwickeltes System, um die Suche von Nachhilfepartnern zu ermöglichen.

„Durch eine moderne Infrastruktur, mit einem klaren fachlichen und pädagogischen Konzept, aber auch personeller Unterstützung können wir die Krise nicht nur meistern, sondern uns in dieser weiter zu entwickeln“, meint der Schulleiter Christof Glaser. Allerdings, da ist sich Glaser sicher, seien alle froh, wenn sich die Schule wieder fülle und der „normale“ Unterricht endlich wieder aufgenommen werden könne. Zwischenmenschliche Nähe, das direkte Kommunizieren mit- und untereinander könne auch die beste Technik nicht ersetzen.

Nach oben