LUDWIG-GEISSLER-SCHULE
Gewerblich-technische berufsbildende Schule der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises - Selbstständige Berufliche Schule (SBS)

Was Weichmacher mit verwirrten Karpfen zu tun haben

(v.l.n.r.) Johanna Kunkel, Moritz Schanbacher, Maximilian Meininger, Abteilungsleiterin Andrea Buttler, Betreuungslehrer Dr. Martin Löffler und Schulleiter Christof Glaser

Jugend forscht Teilnehmer/innen der Ludwig-Geißler-Schule Hanau (LGS) stellen ihr Projekt in Brüssel vor.

Der Wettbewerb Jugend forscht 2021 ist zu Ende. Die Schülerinnen und Schüler der  LGS nahmen mit sieben innovativen und kreativen Projekten am Wettbewerb teil, von denen sich drei Projekte für den Landeswettbewerb qualifizierten. Im Anschluss an den Wettbewerb werden jedes Jahr besonders interessante Projekte von verschiedenen Institutionen im In- und Ausland eingeladen, ihre Arbeiten noch einmal zu präsentieren.

Mit ihrem Projekt “Biologisch aktive Vielfalt – was organische Stoffe mit verwirrten Karpfen zu tun haben” konnten Johanna Kunkel, Maximilian Meininger und Moritz Schanbacher, Auszubildende der Firma Heraeus und Berufsschüler an der LGS, nicht nur die Jury, die ihre Arbeit mit dem 1. Platz des Regionalwettbewerbs Rhein-Main-Ost im Fachbereich Chemie bewertet hatte, überzeugen. Jetzt setzten sie noch eins drauf und präsentierten ihr Projekt im Rahmen einer Veranstaltung der Vertretung des Landes Hessen bei der Europäischen Union in Brüssel vor internationalem Publikum. Eingeladen hatte die drei Jungforscher/innen Lucia Puttrich, der Hessischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten. Die Begrüßung übernahmen Mark Weinmeister, Staatssekretär für Europa bei der Hessischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Dr. Sven Baslo, Geschäftsführer von Jugend forscht e.V., und Oliver Karplak, Wettbewerbsleiter Hessen.

Johanna, Moritz und Max präsentierten ihr Projekt, das sich mit einer besonderen Art der Gewässerbelastung in der Region beschäftigt und auf eine starke Einbindung interessierter Bürgerinnen und Bürger baut: „Um auf organische Mikroverunreinigungen in unserer Heimatregion aufmerksam zu machen, analysierten wir mehr als 30 Gewässerproben am Main, an der Kinzig und an peripheren Fließgewässern. Das Spektrum dieser Substanzen reicht von pharmazeutischen Wirkstoffen über Weichmacher und Flammschutzmittel bis hin zu synthetischen Duftstoffen, Korrosionsschutzmitteln, Süßstoffen und Pestiziden. Nach Auswertung der Daten haben wir festgestellt, dass die Verunreinigungen auch bei uns eine Rolle spielen“, erklären die drei ihre Arbeit. Unterstützt wurden sie bei ihrer Arbeit von Dr. Michael Schlüsener von der Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz. Die Analyseergebnisse wurden in einer interaktiven Karte zusammengestellt, die auf der Website www.biologisch-aktive-vielfalt.de zu finden sind.

„Dass die hessische Landesvertretung in Brüssel Johanna, Moritz und Max die Möglichkeit gibt ihre Arbeit international zu präsentieren, freut mich sehr. Ich bin mir sicher, dass das Projekt seinen Beitrag dazu leisten wird, das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Gewässerschutzes zu erhöhen und für den positiven Beitrag von chemischem Sachverstand für unsere Gesellschaft“, so Betreuungslehrer Dr. Martin Löffler.

Für die Gesamtleistung aller Projekte wurde die LGS zudem für den bundesweiten Sonderpreis der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) für die „Jugend forscht Schule des Jahres 2021“ nominiert. Vorgeschlagen für den Preis wurde die LGS von Wettbewerbsleiter Oliver Karplak.

„Wir danken allen Schülerinnen und Schülern, die sich dieses Jahr wieder für Naturwissenschaft und Technik weit über das Curriculum hinaus engagiert haben und unserem Kollegium, das mit Herz und Sachverstand den Jungforscherinnen und Jungforschern zur Seite stand. Dies zeigt uns, dass die LGS ein Ort ist, an dem gemeinschaftlich mit Freude gelernt und gelehrt wird. Dabei ist der technische Fortschritt niemals Selbstzweck, sondern steht immer im gesellschaftlichen Kontext“, betont Christof Glaser, Schulleiter der LGS.

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