LUDWIG-GEISSLER-SCHULE
Gewerblich-technische berufsbildende Schule der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises - Selbstständige Berufliche Schule (SBS)

Kindersärge für die ökumenische Klinikseelsorge des Klinikums Hanau

Schulleiter Dr. Kurt Herget und die Fachlehrer Holztechnik Stefan Sachs und Thomas Klusak mit Schülern der Klasse 10 BÜA Fachrichtung Holztechnik, Religionslehrer und Schulpfarrer Wolfgang Bauer nahmen ebenso an der Übergabe der Kindersärge teil wie die Ev. Klinikseelsorgerin, Pfrn. Simone Heider-Geiss, die Kath. Klinikseelsorgerin Frau Brigitte Burbach u. Klinikseelsorger Peter Schmalstieg, VertreterInen aus dem muslimischen Besuchsdienstkreis sowie Tatjana Nicin, Pflegedienstleiterin der Geburtshilfe.

Für eine würdevolle Bestattung

Am Mittwoch, den 8. Juni, fand wieder eine Übergabe von kleinen Holzsärgen und Standkreuzen für Fehl- und Totgeburten an die Seelsorge des Klinikums Hanau in der schuleigenen Holzwerkstatt der Ludwig-Geißler-Schule statt. Angefertigt wurden diese von einer Schülergruppe der Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung (BüA) der Fachrichtung Holztechnik. Das Projekt und die Kooperation mit dem Klinikum Hanau, die mit der Entstehung des Kindergrabmals im Jahr 2001 entstand, findet nunmehr im diesem Jahr zum 12. Mal statt und ist für die jeweiligen Schülerinnen und Schüler immer wieder eine ganz besondere Herausforderung.

Begleitet wird das Projekt von den Holztechnikfachlehrern Stefan Sachs, Frank Stahmer und Thomas Klusak. Seit 17 Jahren engagiert sich die Ludwig-Geißler-Schule bereits an dem von der Stadt Hanau eingerichteten ökumenischen Kindergrabmal. Dabei fertigen Berufsfachschülerinnen und -schüler der Fachrichtung Holztechnik alle zwei Jahre Särge für Fehl- und Totgeburten und übergeben diese dann an die ökumenische Klinikseelsorge des Klinikums Hanau. Begleitet werden die jungen Schülerinnen und -schüler bei dieser sensiblen Aufgabe auch von dem Schulseelsorger der Ludwig-Geißler-Schule, Wolfgang Bauer.

„Über all die Jahre hinweg ist zwischen allen Beteiligten, der Klinikseelsorge, dem Klinikum Hanau, der Geburtsabteilung des Klinikums, der Elternschule, der Ludwig-Geißler-Schule und den verantwortlichen für das Kindergrabmal der Stadt Hanau eine enge und sehr gute Zusammenarbeit gewachsen“, so Pfarrer Bauer. Damit sei das sicherlich ungewöhnliche Projekt zu einem festen Bestandteil der sozial-diakonischen und caritativen Arbeit in Hanau geworden. Gerade, dass sich junge Menschen diesem Thema auf diese Art und Weise stellen, erfahre von vielen Seiten Anerkennung und Wertschätzung.

Um den trauernden Eltern zu helfen und ein Zeichen der Unterstützung zu setzen, haben die Berufsfachschülerinnen und -schüler in den letzten Wochen die kleinen Holzsärge für die Fehl- und Totgeburten und die Holzkreuze gebaut. „Und das, obwohl das Thema „Sterben/Tod“ für die meisten Schülerinnen und Schüler, wenn sie nicht gerade selbst im Familien- oder Freundeskreis damit in Berührung gekommen sind, weit weg ist“, betont Pfarrer Bauer. In dieser Lebensphase suchten und erlebten die Jugendlichen eher das „pralle Leben“, entdecke seine Freiheit, will selbständig sein, teste Grenzen aus, mache erste Liebeserfahrungen usw..

„Seitens der Klinikums Hanaus haben wir seit vielen Jahren gute Verbindungen zur der dortigen ökumenischen Klinikseelsorge und Pflegedienstleitung der Geburtshilfe, mit Hebammen der Geburtsstation und der Leiterin der Geburtshilfe, Tatjana Nicin“; hob Bauer hervor. Die Leiterin stellte in ihrer Rede auch die Richtlinien für die palliative Versorgung von Menschen, die von einer vorzeitigen Geburt, einem nicht lebensfähigen Kind oder einer so genannten „stillen Geburt“ betroffen sind, vor. Alle Beteiligten sind sich sicher, dass das Projekt auch in den nächsten Jahren weiter in guter Kooperation zwischen der LGS, dem Klinikum Hanau und der dortigen Klinikseelsorge fortgesetzt werde.