von Michelle Sanden

Am 22. September 2015 fuhren die Deutsch-Grundkurse von Frau Schulz und Herrn Kraske in den Rheingau. Eine Woche zuvor sollten wir uns mithilfe von Kurzreferaten auf die Exkursion vorbereiten, welche wir schließlich dort präsentieren sollten. Das Thema des Ganzen entstammte der so genannten "Leseliste" für unser Abitur: romantische Lyrik.

Treffen war in der Schule um acht Uhr. Um halb neun konnten wir schließlich abfahren, da es noch ein paar Nachzügler gab. Nach einer Fahrt von etwas über einer Stunde kamen wir am Schloss Johannisberg an. Dort genossen wir die Aussicht auf den Rhein, bevor es mit ersten Referaten losging. Diese behandelten den Mythos Loreley und den Dichter Heinrich Heine, der die Loreley in einem seiner berühmtesten Gedichte besingt. Daraufhin begaben wir uns zur romanischen Klosterkirche des Schlosses, wo wir etwas über den Mittelalterkult der Romantik erfuhren.

Anschließend liefen wir durch Weinberge zum Schloss Vollrads. Leider bewahrheitete sich die Wettervorhersage, denn es begann auf dem Weg dorthin zu regnen. Anfangs war es nur ein leichter Nieselregen, doch dieser verwandelte sich in eine wahre Sturzflut. So fanden sich schließlich Schüler und Lehrer vom Regen tropfend im Schlosshof ein, auf dessen Besichtigung verzichtet wurde. Nach ein paar Minuten holte uns glücklicherweise der Bus ab, in den wir uns flüchten konnten.

Ein Besuch Winkels und des dortigen Brentano-Hauses fiel ebenfalls ins sprichwörtliche Wasser. Wir fuhren gleich zur nächsten Station, der katholischen Kirche St. Walburga in Oestrich. Auf deren Friedhof wurde Karoline von Günderode beerdigt, trotz ihres Selbstmordes. In der Kirche erfuhr man die genaueren Details ihres Lebens in einem Vortrag. Anschließend hörten wir von der Gedichtsammlung „Des Knaben Wunderhorn“.

Zu unserem Glück hatte der Regen aufgehört, als wir nach draußen zu Karolines Grab gingen. Dort lasen wir noch ihr bewegendes Abschiedsgedicht, bevor wir uns wieder auf den Weg machten.

Die letzte Station war das Weingut Kaspar Herke. Wir wurden herzlich begrüßt und bekamen sehr schnell unser Buffet, obwohl wir zu früh ankamen. Nachdem alle satt waren und sich manche ein Glas Wein gegönnt hatten, hörten wir Gedichte in einem modernen, eher un-romantischen Stil, von dem Frankfurter Lyriker Bernd Stickelmann vorgetragen in Begleitung einer Kora, einem westafrikanischem Instrument.

Um 15 Uhr machten wir uns bereit, wieder in den Bus zu steigen, um nach Hause zu fahren. Allerdings wurden wir erneut vom Regen begrüßt. Als 10 Minuten später der Bus beim Treffpunkt eintraf, flüchteten alle hinein, um sich aufzuwärmen. Gegen 16 Uhr trafen wir in Hanau ein. Während einige Schüler an der Schule ausstiegen, ließen sich andere zum Bahnhof bringen, um dort umzusteigen. So ging der an Eindrücken (und Regengüssen) reiche Ausflug zu Ende.