LUDWIG-GEISSLER-SCHULE
Gewerblich-technische berufsbildende Schule der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises - Selbstständige Berufliche Schule (SBS)

Ein tolles Fahrgefühl und Grüße von Frau Merkel

Umbau eines Benziners zum E-Auto durch eine Techniker-Projektgruppe der Ludwig-Geißler-Schule erfolgreich

Am Ende waren alle begeistert und wollten nur noch eines: mit dem umgebauten Auto fahren! Die frischgebackenen Techniker, die Betreuer aus der Schule und auch die Vertreter der Firmen, die dieses Projekt begleiteten – alle wollten das neue Fahrgefühl testen.

Doch bis dahin war es ein langer Weg. „Ich kann beim besten Willen nicht sagen wie viele Stunden wir in diese Projekt gesteckt haben“, sagt Dennis Werner, der Mitglied des Teams der jungen Techniker ist, „aber es war schon sehr, sehr viel Zeit“. Start war am 07. Mai 2014, als sich alle Beteiligten zum Kick-Off trafen und sich freuten, dass es nun endlich losging. Neben den zwölf Studierenden der Zweijährigen Fachschule für Technik betreuten fünf Lehrer das Projekt von Seiten der Ludwig-Geißler-Schule. Den Skoda der Baureihe Fabia stellte die Lubricant Consult GmbH, Hersteller von Spezialschmierstoffen, aus Maintal zur Verfügung, das Umbau-Kit sponserte die WEMAG AG aus Schwerin und das Autohaus Fremder aus Maintal öffnete seine Werkstatt, damit die nötigen Umbauten in fachgerechter Umgebung vorgenommen werden konnten.

„Bei einem Projekt dieses Umfangs sind Struktur und Kommunikation enorm wichtig“ erläutert Alexandros Athanasiou, einer der betreuenden Lehrer. Und so teilten die Studierenden zu Beginn auch ganz klassisch Arbeitsgruppen ein und legten Arbeitspakete und Terminpläne fest. „Es gab doch eine ganze Menge Hindernisse aus dem Weg zu räumen und auch viele Probleme, mit denen wir nicht gerechnet hatten“, da sind sich alle jungen Techniker einig. Da das Umbau–Kit für einen Fiat 500 entwickelt wurde, mussten viele Teile angepasst werden. Beispielsweise war das Konzept der Kraftübertragung nicht für den Skoda zu übernehmen, das Gaspedal konnte so nicht in die E-Autolösung übernommen werden, einige Lochbilder zum Einbau mussten angepasst werden. Oft war Millimeterarbeit zu leisten, da im Motorraum wenig Platz war: mussten doch neben dem Motor auch der Akku und die elektronische Steuerung untergebracht werden. Wichtig war auch, die Gewichtsverteilung wieder so herzustellen, wie sie in der Benziner-Version war, schließlich sollte das Auto auch gut auf der Straße liegen. „Gerade bei den konstruktiven Problemen haben uns die technischen Möglichkeiten in CAD-Konstruktion und 3-D-Drucktechnik, wie sie in der Ludwig-Geißler-Schule vorhanden sind, sehr geholfen“ sind sich alle Mitglieder des Projektteams einig. Froh sind sie auch, dass sich doch immer wieder die finanziellen Möglichkeiten fanden, ihre konstruierten Teile auch wirklich herzustellen, denn sonst wäre das Projekt gescheitert.

Dr. Kurt Herget, Leiter der Ludwig-Geißler-Schule, dankte allen Beteiligten, die diese gute Zusammenarbeit und auch den erfolgreichen Abschluss ermöglicht haben: „Wir als berufliche Schule benötigen stabile Netzwerke mit Unternehmen, die uns die Durchführung solcher Projekte ermöglichen. Auf diese Weise können wir eine Ausbildung auf sehr hohem Niveau leisten.“ „Wir haben hier gerne unterstützt, wo immer wir konnten“ resümiert Heiko Engelke, Geschäftsführer der Lubricant Consult GmbH. „Die jungen Techniker waren ungemein engagiert, egal ob Schulzeit oder Ferien, sie haben ständig am Erfolg des Projektes gearbeitet. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir gemeinsam ein Folgeprojekt starten“ blickte er schon in die Zukunft. Und auch Andreas Fremder vom gleichnamigen Autohaus in Maintal ist zufrieden: „Als ehemaliger Schüler der Ludwig-Geißler-Schule ist es für mich sehr spannend jetzt quasi auf der anderen Seite zu stehen und zu sehen, wie sich solche Projekte mit zukünftigen Technikern entwickeln“.

Und wie kam nun Frau Merkel zum Projekt?

Torsten Axt von der WEMAG AG, die sich mit technischen Produktentwicklungen auseinandersetzt, konnte Grüße von ihr überbringen. Er war eigens zur Vorstellung des Autos aus Berlin angereist, wo er am selben Tag noch mit Politikern über die E-Mobilität in Deutschland gesprochen hatte. „Viele Grüße von Frau Merkel und sie wünscht Ihnen allen weiter viel Erfolg bei der Entwicklung von Lösungen zur E-Mobilität“, konnte er allen Beteiligten ausrichten.

Informationen zu den beteiligten Firmen finden gibt es im Internet

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Blick unter die Motorhaube...
... und ab geht's.
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