„Zuerst müssen wir mal ausprobieren wie die verschiedenen Pulver uns Flüssigkeiten mit unserem Zaubersaft zusammen aussehen und dann können wir Detektiv spielen.“

Die Vorschulkinder der Kindertagesstätte Zwergenland besuchten zusammen mit den beiden Erzieherinnen Andrea Steinmüller, Christina Reußwig und der Leiterin der Tagesstätte Dipl.-Pädagogin Daniela Angerer das Chemielabor der Ludwig-Geißler-Schule. Auf diesen Tag haben sich die Kleinen schon lange vorbereitet, denn in der Kita Zwergenland gehört zum Vorschulunterricht neben dem spielerischen Umgang mit Zahlen und Buchstaben auch naturwissenschaftliche Experimente. So haben die Kinder geübt, Versuche im Labor durchzuführen und dabei gelernt, wie man mit Spatel, Reagenzglas, Pipette und Spritzflasche umgeht. Dass sie das nun schon ganz gut können wundert die Lehrerin der Ludwig-Geissler-Schule Frau Nicole Nitschke nicht, denn Kinder haben eine ganz natürliche Neugier auch für die Naturwissenschaften und was sie interessiert, lernen sie dann ganz schnell.

Die Chemie scheint die Vorschulkinder sehr zu interessieren, denn die anfängliche Schüchternheit ist schnell vergessen und fröhlich probierten die Kinder aus, welche Farbe der Rotkohlsaft wohl mit Zitronensäure und mit Backpulver annimmt.“ Ist das mit Waschpulver und Apfelsaft auch so? Lass es uns mal schnell ausprobieren“ Und schon hantieren die kleinen Händchen in den viel zu großen Kitteln vor großen Schutzbrillen im großen Chemielabor der LGS. Sicherheit ist wichtig und wird im Labor hier ganz groß geschrieben. Die Vorschulkinder benötigen zwar eine Turnbank zum Draufstehen um an die Reagenzgläser heran zu kommen aber ansonsten ist alles wie in einem richtigen Chemielabor … gar nicht wie Schule. Das ist auch ganz wichtig für die LGS, denn hier werden die Schüler sehr nahe an der beruflichen Praxis ausgebildet. Ob Berufsfachschule, Fachoberschule, Berufliches Gymnasium oder Weiterbildung zum Techniker- sobald sich ein/e Schüler/in für den Schwerpunkt Chemie oder Biologie entschieden hat, wird hier ein Teil des Unterrichtes stattfinden und sehr oft mit großer Begeisterung.

Das sind die Kleinen auch von den „Großen Chemieversuchen“, die ihnen der Praktikant des Labors Jason demonstriert. Zuerst wird ein böser Geist mit viel Geblitze und Getöse aus einem Gummibärchen vertrieben und dann stellt er  Elefantenzahnpasta in rosa her. „Noch mal“ rufen die Kinder begeistert und freuen sich auch über den letzten Versuch im abgedunkelten Labor, bei dem die Flüssigkeiten plötzlich zu leuchten anfangen. Auch wenn die Hintergründe zur chemischen Lumineszenz etwas komplexer sind, fand Frau Nitschke auch hierfür eine einfache kindgerechte Erklärung: Die kleinen Atome freuen sich so sehr weil sie sich gefunden haben, dass sie nun vor Aufregung leuchten und tanzen. Das kann man verstehen, genauso wie die Tatsache, dass das Gegenteil von sauer in der Chemie nicht süß sondern basisch ist. Da haben die Kinder heute wirklich etwas gelernt. Hoffentlich werden wir in 9 oder 10 Jahren den einen oder anderen  aus dieser netten Gruppe hier wieder begrüßen können. „Das würde mich sehr freuen. Aber bis dahin wünsche ich euch viel Spaß in der Schule“  meint Frau Nitschke und winkt den Kleinen hinterher, die zwischen den großen Schülern über den Schulhof zum Ausgang laufen.